Verbesserte Energieeffizienz der Ausserrhoder Wirtschaft

    Energieeffizienz lässt sich unternehmerisch steigern. Mit dem richtigen Beratungsansatz lässt sich auch die Wirtschaftlichkeit verbessern. Die Ausserrhoder Wirtschaft macht es vor.

    (Bild: pixabay) Zu den alternativen Effizienzmassnahmen gehören beispielsweise ein Leuchtmittelersatz mit LED.

    Gemäss Medienmitteilung des Amtes für Umwelt im Kanton Appenzell Ausserrhoden sind die Betriebe im Kanton auf dem besten Weg, ihre Energieeffizienz zu erhöhen. «Sie haben 2021 erneut zahlreiche Energieeffizienzmassnahmen umgesetzt und verringern damit ihren jährlichen Gesamtenergieverbrauch um rund einen Fünftel,» so das Amt.

    Um eine Reduktion ihres Energieverbrauches zu erreichen, können Industrie- und Dienstleistungsunternehmen Zielvereinbarungen mit dem Bund treffen. Dabei werden die Unternehmen von den beiden akkreditierten Energieberatungsorganisationen Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) oder Cleantech Agentur Schweiz (act) unterstützt.

    Abgabebefreiung bei Zielvereinbarung
    Mit den in der Regel auf zehn Jahre abgeschlossenen Vereinbarungen werden eine Steigerung der Energieeffizienz und die Senkung der CO2-Emissionen angestrebt. Die Einhaltung einer entsprechenden Zielvereinbarung ist Bedingung für eine CO2-Abgabebefreiung und/oder eine Rückerstattung des Netzzuschlags.

    Im Kanton Appenzell Ausserrhoden haben sich im letzten Jahr 46 Betriebsstätten des Industrie- und Dienstleistungssektors freiwillig für solche Zielvereinbarungen mit der EnAW entschieden – darunter auch knapp die Hälfte der Grossverbraucher im Kanton. Als Grossverbraucher gilt, wer einen jährlichen Wärmeverbrauch von mehr als 5 Gigawattstunden (GWh) oder einen jährlichen Elektrizitätsverbrauch von mehr als 0,5 GWh hat.

    2 Millionen Franken eingespart
    Gemäss dem jährlichen EnAW-Reporting konnten im Kanton Appenzell Ausserrhoden durch die in den Zielvereinbarungen definierten Massnahmen im vergangenen Jahr mehr als 21 Millionen Kilowattstunden (kWh) eingespart werden. Das entspricht Energiekosten von rund zwei Millionen Franken (Annahme: 10 Rp. pro kWh). 

    Ein Grossteil der eingesparten Energie geht auf wenige Massnahmen zur Effizienzsteigerung von Prozessen zurück (13 Millionen kWh). Auf lange Sicht weisen diese das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis auf, da sie neben dem gesenkten Energieverbrauch und der daraus resultierenden Kostensenkung oftmals Prozesse optimieren und die Produktivität erhöhen. Die Mehrheit der Massnahmen wurden 2021 allerdings bei der Beleuchtung realisiert. So ist ein Leuchtmittelersatz mit LED einfach und günstig umzusetzen.

    Auch in Zukunft der Renner
    Die Medienmitteilung des Amtes versprüht Optimismus. «Die aktuell angespannte Welt- und Wirtschaftslage sowie die damit verbundene Energiepreissteigerung lassen erwarten, dass künftig viele weitere Unternehmen in Appenzell Ausserrhoden Zielvereinbarungen treffen bzw. alternative Effizienzmassnahmen umsetzen werden. Investitionen in Energieeffizienzmassnahmen wie auch in die Produktion von erneuerbaren Energien werden mit steigenden Energiepreisen lukrativer.»

    Gerade mit einem guten Beratungsansatz lassen sich einfache Massnahmen wirtschaftlich umsetzen. Im Rahmen der Zielvereinbarung gelingt es einfacher und günstiger.

    Henrique Schneider 

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