Menschen sicherer machen

    GEOBRUGG AG – «Safety is our nature» – getreu diesem Leitgedanken entwickelt die Romanshorner Firma seit 1951 Schutzlösungen: Hochfeste Stahldrahtnetze und passende Dienstleistungen überwachen und schützen vor Naturgefahren. Das KMU treibt mit viel Know-how, Forschergeist sowie enger Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten Innovationen und Branchenstandards voran.

    (Bilder: zVg) Motorsportbarriere von Geobrugg: Optimierte Schutzlösungen für Rennstrecken und Testgelände.

    Wo der Fels bröckelt, ist die Thurgauer Firma Geobrugg nicht weit. Ihre Barrieren schützen Mensch und Material vor Steinschlag und anderen Naturgefahren. Zu den anforderungsreichen Aufträgen gehört beispielsweise eine Steinschlagbarriere für den Streckenabschnitt Andermatt-Göschenen der Matterhorn-Gotthard-Bahn im Bereich des Tunnelportales unterhalb der 70 Meter hohen Teufelswand. Die Spezialisten der Romanshorner Firma lieferten für die Gesamtlänge von 31 Metern einen Schutzzaun von sechs Metern. Ungleich länger ist die Steinschlagbarriere, die Geobrugg nach Chile geliefert hat. 580 Meter lang und fünf Meter hoch, schützt die Barriere die einzige schmale Strasse, den Verkehr und die touristische Infrastruktur am YESO-Staudamm in der Schlucht Cajon del Maipo östlich der chilenischen Hauptstadt Santiago. Dies sind nur einige Beispiele für das breitgefächerte Geschäftsfeld der Geobrugg AG. Der Schweizer Hersteller von Schutzsystemen gehört zur BRUGG Group. Zusammen mit den Schwestergesellschaften BRUGG eConnect, BRUGG Lifting und Fatzer ist Geobrugg Teil des Gschäftsfeldes Seiltechnik. «Unsere Systeme schützen weltweit Menschen und Infrastruktur vor Einschlägen. Unsere Kernkompetenzen sind der Schutz vor Naturgefahren wie Lawinen, Steinschlag, Hangrutschen oder Küstenerosion», erklärt CEO Andrea Roth. Im Bergbau schützen die Geobrugg-Geflechte die Arbeiter in den Stollen. Von Bedeutung ist auch der Motorsport – weltweit sichern die Schweizer Zäune Zuschauende von Rennen. Die Ingenieure von Geobrugg entwickeln auch Speziallösungen: Schutzzäune für Helikopter-Teststände, für Schächte in Zementwerken, Fassadensicherung. «Wir haben auch schon ganze Gebäude oder beispielsweise in Biasca Gleisfelder mit Geflecht einpackt, um sie vor fallenden Gegenständen oder vor Steinschlag zu schützen.»

    Das KMU mit rund 150 Mitarbeitenden ist weltweit führend in der Entwicklung und Produktion von Schutzsystemen. Dies liegt unter anderem daran, dass die Systeme meistens völlig neu in ihrer Art konzipiert sind und Tests sowie Zertifizierungen der Produkte einen grossen Stellenwert eingeräumt wird: «Wir testen zum Beispiel bei unseren Steinschlagbarrieren auch die Randfelder oder waren dabei, als im Motorsport Standards gesetzt wurden.»


    Die Geobrugg AG ist führend in der Entwicklung und Produktion von Schutzsystemen, die unter anderem vor Naturgefahren schützen.

    In über 50 Ländern präsent
    Zum Erfolgsrezept gehört auch der enge Kontakt zu den Kunden. «Wir gehen auf die Anliegen und Bedürfnisse unserer Kunden ein und lassen deren Input in unsere Entwicklungen einfliessen», so Roth. Das Unternehmen arbeitet aber auch eng mit Universitäten, Forschungsinstitutionen und Lieferanten zusammen. «Wir beobachten die Entwicklungen im Materialsektor genau.» Damit sich vor allem die Produkte und nicht die Kosten entwickeln, sind Lean-Programme Teil der Firmenkultur. Ein roter Faden der erfolgreichen Firmenstrategie ist der Leitgedanke «Safety is our nature»: Alle Angebote – auch die digitalen oder die Schulungen – zielen darauf ab, Menschen und Infrastruktur zu schützen. «Unser Antrieb ist es, Sicherheit für Menschen zu schaffen. Unsere Systeme müssen in der Praxis ihre Schutzfunktion erfüllen. Das renommierte Unternehmen hat sich weltweit einen Namen gemacht und ist in über 50 Ländern präsent. Neben seinen Heimmärkten, der Schweiz und Nachbarländern, wächst Geobrugg derzeit auf allen Kontinenten. «Nordamerika ist ein bedeutender Markt für uns – für alle Anwendungsbereiche. Wir planen einen Ausbau unserer Standbeine in Japan und Indien.» Dabei werden alle Märkte wie kleine KMU geführt. Lokale Mitarbeitende agieren selbst und sind für ihren Erfolg verantwortlich. Geobrugg ist der Ansicht, dass eine globale Strategie lokal verankert und angepasst sein muss, um in so vielen Ländern mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen erfolgreich zu sein.

    Der Standort Schweiz spielt eine zentrale Rolle für das Unternehmen: «Hier entwickeln wir unsere Systeme, hier produzieren wir einen Grossteil, und hier generieren wir mehr und mehr Arbeitsplätze und zahlen auch unsere Steuern.» Der Standort Schweiz hat viele Vorteile wie den Zugang zu guter Bildung und Forschung und einem liberalen Arbeitsrecht. «Die starke Währung und höhere Lohnkosten zwingen uns permanent, wettbewerbsfähig zu bleiben. Einzig die Regulierungen vor allem im Baubereich nehmen leider stetig zu», betont Roth.

    Smarte und digitale Schutznetze
    Seit kurzem rüstet Geobrugg ihre Schutznetze mit einem sogenannten «GUARD» auf. Das Fernüberwachungsgerät kann nicht nur Alarm auslösen, sondern auch noch mit einem Sensor die Korrosion digital überwachen. Innovativ unterwegs ist das KMU in der Aus- und Weiterbildung. Experten aus aller Welt lassen sich regelmässig in Romanshorn schulen. Neben den Praktikanten vor allem aus Ingenieursstudiengängen wird der Nachwuchs in Lehrberufen wie Logistiker, Betriebsmechaniker, Anlageführer, Informatiker und KV ausgebildet. Das KMU möchte weiterwachsen und dabei Herausforderungen wie die Digitalisierung nutzen. Die digitale Transformation bietet neue Lösungen im Bereich von Schutzmassnahmen, indem man Naturgefahren detektiert und Warnungen aussendet. Ein grosses Thema ist ferner die Nachhaltigkeit: «Wir haben begonnen, zusammen mit unseren Lieferanten den Carbon Footprint zu erfassen, um die Grundlagen für die Verbesserungen zu schaffen. Im Bereich der Kunststoffe wollen wir zudem Lösungen an den Markt bringen, die aus abbaubaren Materialien gefertigt sind.»

    Corinne Remund

    www.geobrugg.com

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    Mit «BRUGG Balance» im Gesundheits-Gleichgewicht

    Die Geobrugg AG ist führend in der Entwicklung und Produktion von Schutzsystemen, die unter anderem vor Naturgefahren schützen.  Der Leitgedanke des Unternehmens «Saftey our nature» gilt aber auch für die Mitarbeitenden. Sie erhalten ihrerseits den grösstmöglichen Schutz vor gesundheitlichen Risiken. Mit rund 150 Mitarbeitenden in der Schweiz ist das Thurgauer Unternehmen nicht gross, aber auch nicht klein. Trotzdem herrscht eine familiäre Atmosphäre. Die Du-Kultur von den Lernenden bis zum CEO ist ein Aspekt davon. «Wir sind, ein bunt gemischter Haufen mit Mitarbeitenden aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen, wo Respekt und Vertrauen grossgeschrieben und jeden Tag gelebt wird», erklärt CEO Andrea Roth. Ein weiterer Aspekt ist der Schutz der Angestellten. Die Geschäftsleitung tut überdurchschnittlich viel dafür. Schon länger wurden verschiedene Anstrengungen unternommen, um die Arbeit in der Produktion und im Büro so sicher und gesundheitsfreundlich wie möglich zu gestalten. Im Frühling 2021 indessen bekam die Gesundheitsförderung einen eigenen Namen und das Gesundheitsprogramm der BRUGG Group hiess ab dann offizielle «BRUGG Balance». Mit dem eigenen Label wird der Prozess bewusster gemacht. Risiken vorbeugen, Gesundheit bewahren und bei Problemen helfen – «BRUGG Balance» deckt die Teilbereiche des betrieblichen Gesundheitsmanagementes BGM ausgewogen ab. Dazu Roth: «BRUGG Balance ist ein Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie und deckt den sozialen Bereich ab. Die Gesundheit unserer Mitarbeitenden ist ein Teilaspekt davon und liegt uns am Herzen.» Es geht dabei aber nicht nur um Sicherheit am Arbeitsplatz, es geht auch um Vorsorge und Begleitung, beispielweise wenn jemand krank wird. «Als produzierender Betrieb sehen wir die Arbeitssicherheit als Kern von BRUGG Balance und verfolgen auch Bagatellvorfälle sehr genau, um schwerere Unfälle zu vermeiden.»

    Bei den Mitarbeitenden kommt das offensichtlich gut an. Besonders wichtig ist dabei das Mitspracherecht: Per Mail, telefonisch oder bei Treffen im gemeinsamen Pausenraum kommen Ideen aus der Belegschaft. «Eigene Ideen, egal wie verrückt, und unterschiedliche Meinungen – sind nicht nur erlaubt, sondern gewünscht. Denn genau das hat uns dorthin gebracht, wo wir heute sind –mit Lösungen, von denen es mal geheissen hat, das sei unmöglich», so Roth.

    CR

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